13.02.2017

Kooperation „Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura“ hat vier neue Mitglieder

Alle bei der Vertragsunterzeichnung beteiligten Vertreter – darunter auch Regierungspräsident Axel Bartelt (Vierter von rechts, vorne), die Landräte sowie der Sprecher der Kooperation Franz Herrler (Zweiter von rechts, vorne) und der Vorsitzende der Kooperation Max Knott (vorne, Mitte) mit einem symbolischen Glas Trinkwasser. Stadtwerke-Vorstand Friedrich Gluth (6.v.li.) war ebenso mit dabei, wie Vertreter der Stadt Maxhütte-Haidhof.

Alle bei der Vertragsunterzeichnung beteiligten Vertreter – darunter auch Regierungspräsident Axel Bartelt (Vierter von rechts, vorne), die Landräte sowie der Sprecher der Kooperation Franz Herrler (Zweiter von rechts, vorne) und der Vorsitzende der Kooperation Max Knott (vorne, Mitte) mit einem symbolischen Glas Trinkwasser. Stadtwerke-Vorstand Friedrich Gluth (6.v.li.) war ebenso mit dabei, wie Vertreter der Stadt Maxhütte-Haidhof.

Einen weiteren zukunftsweisenden Schritt hat die Kooperation „Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura“ getan, der auch die Stadtwerke Burglengenfeld angehören: Sie umfasst nun elf Wasserversorger, dazu mit der REWAG den Wasserlieferanten der Stadt Regensburg, und betreut nunmehr eine Schutzfläche von 15.000 Hektar. Dabei fördert die im November 2005 gegründete und beim Zweckverband der Wasserversorgungsgruppe Laber-Naab in Beratzhausen angesiedelte Vereinigung über 20 Millionen Kubikmeter Grundwasser und versorgt ca. 300.000 Einwohner. Über dieses „große Miteinander“ freuen sich 1. Vorsitzender Max Knott und Sprecher Franz Herrler.

Vier weitere Wasserversorger traten per Vertragsunterzeichnung im Hotel Winkler in Lengenfeld (bei Velburg) am 2. Februar der Kooperation bei: die Stadt Maxhütte-Haidhof, der Markt Regenstauf, der Zweckverband Wenzenbach und – über eine privatrechtliche Vereinbarung mit dem Zweckverband Laber-Naab – die REWAG (Regensburger Energie- und Wasserversorgung AG & Co KG). Diese besondere Form war nötig, da die REWAG ja zu gut einem Drittel zur Bayernwerk AG und damit zur E.ON gehört. „Aber die Beteiligung an der Kooperation läuft wie bei allen anderen“, erklärt Franz Herrler.

Verzicht auf Terbuthylazin

Ein zentraler Aspekt für die Entstehung und das Wirken der Kooperation war und ist der Grundwasserschutz gerade in der sensiblen Region des Jura-Karst: Verzicht auf den in der Landwirtschaft bisher oft zur Unkrautbekämpfung eingesetzten Wirkstoff Terbuthylazin, Versuche mit Zwischenfrüchten und Nitratbodenproben gehören ebenso zu den Aktivitäten des Zusammenschlusses wie die regelmäßige Erfassung des Ist-Zustandes beim Rohwasser, die Erstellung von Gefährdungsanalysen und die Umsetzung mit einem konkreten Überwachungskonzept. Dabei weisen die beiden Führungsleute darauf hin, dass nicht alleine die Land- und Forstwirtschaft für die Verunreinigung des Grundwassers verantwortlich ist, sondern beispielsweise auch das Gewerbe, die Bahn, Tankstellen, ja im Prinzip jeder Verbraucher durch entsprechende Stoffe, die ins Abwasser gelangen und durch undichte Kanäle o.ä. in den Boden und letztlich ins Grundwasser gelangen können. Dieser Prozess dauert ca. zwei Jahrzehnte. „Was vor 20 Jahren in den Boden gekommen ist, das trinken wir jetzt“, verdeutlichen Knott und Herrler.

Die Nitratbelastung wird beobachtet

Dass diese Problematik in Wasserschutzgebieten noch sehr viel drängender ist, dessen waren sich anno 2005 die Gründungsmitglieder der Kooperation bewusst: die Wasserzweckverbände Eichlberger Gruppe, Hörmannsdorfer Gruppe, Hohenschambacher Gruppe, Laber-Naab, Viehhausen-Bergmattinger Gruppe sowie die Städte Hemau, Parsberg und Velburg. Später traten die Wasserzweckverbände Jachenhausener Gruppe, Naab-Donau-Regen und die Stadtwerke Burglengenfeld bei. Somit erstreckt sich die Kooperation nun sogar über zwei Regierungsbezirke, vier Landkreise (Kelheim, Neumarkt, Schwandorf, Regensburg) und die kreisfreie Stadt Regensburg.

Auch die aktuell vieldiskutierte Nitratbelastung des Grundwassers hat die Kooperation im Auge. Dazu gibt es eine spezielle „Vereinbarung über die trinkwasserschonende Bewirtschaftung im Wasserschutzgebiet“, und den Landwirten, welche diese Vereinbarung mittragen, stehen Entschädigungen, d.h. Ausgleichs- und Prämienzahlungen, zu.

Verträge mit den Landwirten

Dass nun nicht nur solche Vereinbarungen für alle Mitglieder gelten, sondern alle auch Synergieeffekte (Datenbank-, Geoinformationssystem usw.) nutzen können, ist ein weiterer, auch die Kosten senkender Aspekt des Zusammenschlusses. Die spezifischen Aufgaben übertragen die Mitglieder auf den Wasserzweckverband Laber-Naab, der dafür die Technik und das Personal zur Verfügung stellt, Schulungen organisiert und die Verträge mit den Landwirten betreut.

Eine weitere Ausdehnung, d.h. die Aufnahme weiterer Mitglieder, halten Herrler und Knott wegen des zugrundeliegenden Bezuges (Karstgebiet) für unwahrscheinlich. Aber auch so ist die Kooperation „Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura“ eine der größten Vereinigungen in diesem Bereich. Und mit den nun neu hinzugekommenen Mitgliedern erwachsen gleichermaßen mehr Arbeit und Aufgaben wie auch Verantwortung. Diesen will sich die Kooperation „Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura“ auch in den nächsten Jahren stellen.

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