07.12.2017

Wassergebühren steigen zum 1. Januar 2018 / Abwassergebühren bleiben stabil

Technik im Hochbehälter auf dem Kreuzberg: Für die zuverlässige Wasserversorgung rund um die Uhr geben die Stadtwerke durchschnittlich 1,34 Millionen Euro pro Jahr aus. Dies muss über die Gebühren refinanziert werden.

Technik im Hochbehälter auf dem Kreuzberg: Für die zuverlässige Wasserversorgung rund um die Uhr geben die Stadtwerke durchschnittlich 1,34 Millionen Euro pro Jahr aus. Dies muss über die Gebühren refinanziert werden.

Zwölf Jahre lang waren die Wassergebühren in Burglengenfeld stabil, jetzt müssen sie erstmals seit 2006 angehoben werden. Ein Haushalt mit vier Personen muss ab dem 1. Januar 2018 monatlich 2,25 Euro mehr für das wertvolle Gut Wasser bezahlen. Der Preis pro Kubikmeter Wasser erhöht sich von 1,17 Euro auf 1,35 Euro. Das hat der Verwaltungsrat der Stadtwerke am Mittwoch auf Basis der Neukalkulation der Gebühren beschlossen. Die Gebühren für die Abwasserbeseitigung dagegen ändern sich nicht.

Stadtwerke-Vorstand Friedrich Gluth schilderte ausführlich die Gründe für die nötige Anpassung der Gebühren. Bei der Wasserversorgung handelt es sich um eine sogenannte kostenrechnende Einrichtung. Gemäß der gesetzlichen Bestimmungen bedeutet dies: Die Gebühren müssen so kalkuliert sein, dass alle finanziellen Aufwendungen, die für die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit sauberem Trinkwasser nötig sind, mit den Einnahmen aus den Gebühren gedeckt werden können. 

1,34 Millionen Euro pro Jahr für sauberes Trinkwasser 

Die Instandhaltung der Trinkwasser-Brunnen, der Unterhalt von Gebäuden wie dem Mischbauwerk im Raffa, die Reparatur von Maschinen, die Beseitigung von Rohrbrüchen, Entschädigungszahlungen an Landwirte für den Schutz des Trinkwassers: All das zusammen verursacht Kosten, die über Gebühren gedeckt werden müssen. Besonders zu Buche schlagen die Personalkosten. Diese sind aufgrund tariflicher Erhöhungen im Zeitraum von 2006 bis 2017 um 27,57 Prozent gestiegen, erläuterte Gluth. 

Die Grundgebühr bleibt unverändert

Insgesamt geben die Stadtwerke pro Jahr im Schnitt rund 1,34 Millionen Euro dafür aus, dass aus jedem Burglengenfelder Wasserhahn sauberes Trinkwasser fließt. Dem gegenüber stehen Einnahmen in Höhe von durchschnittlich 396.000 Euro. Die Differenz zwischen den Ausgaben und den Einnahmen muss aus dem Erlös, der für die verkaufte Wassermenge erzielt wird, gedeckt werden. Rund 700.000 Kubikmeter Wasser jährlich werden die Stadtwerke in den Jahren 2018 bis 2020 verkaufen. Auf dieser Basis erfolgte durch die Verwaltung die Neukalkulation mit dem Ergebnis: Die Verbrauchsgebühren müssen von bislang 1,17 Euro netto je Kubikmeter Wasserverbrauch angehoben werden auf 1,35 Euro je Kubikmeter. Die Grundgebühr dagegen bleibt auch in den kommenden drei Jahren unverändert. Das heißt: Für einen durchschnittlichen Hauswasserzähler ist eine Grundgebühr von jährlich 72,00 Euro zu entrichten.

Gluth: "Strikte Kostendisziplin"

Stadtwerke-Vorstand Friedrich Gluth stellte heraus, dass die Stadtwerke im langen Zeitraum von Anfang 2006 bis Ende 2017 auf Gebührenerhöhungen verzichten konnten. Finanzielle Mehrbelastungen blieben unter anderem dank des steten Einwohnerzuwachses aus: Neu angeschlossene Baugrundstücke bedeuteten auch höheres Gebührenaufkommen. Zudem betonte Gluth, dass bei den Stadtwerken stets auf „strikte Kostendisziplin“ geachtet werde. Jegliche Ausgaben würden stets auf Notwendigkeit geprüft. Die Preissteigerungen bei Lieferanten und der tariflich bedingte Anstieg der Personalkosten sei jahrelang „ohne Mehrbelastungen für die Wasserabnehmer abgefangen worden“. Nicht zuletzt könnten die Stadtwerke aufgrund ihrer rechtlichen Struktur als Kommunalunternehmen und Anstalt des öffentlichen Rechts erhebliche Gelder bei der Vergabe von Aufträgen einsparen. So können die Stadtwerke im Gegensatz zur Stadt bei Angeboten nachverhandeln. 

Gluth: „Die Stadtwerke haben seit 2006 hervorragend gewirtschaftet, andernfalls wäre es gar nicht möglich gewesen, den Wasserpreis über einen so langen Zeitraum unverändert zu belassen.“ Nun aber machten die Ergebnisse der neuesten Berechnungen, die strikt an den gesetzlichen Vorgaben ausgerichtet sind, eine Erhöhung unumgänglich. Der Verwaltung sei es „auch mit noch so großen Anstrengungen nicht möglich“, eine Erhöhung des Wasserpreises zu vermeiden.

Keine Erhöhung der Abwassergebühren 

Auch bei der Abwasserbeseitigung handelt es sich um eine kostenrechnende Einrichtung. Auch hier hatte nach den gesetzlichen Bestimmungen eine Neukalkulation zu erfolgen. Das erfreuliche Ergebnis: Die seit dem Jahr 2009 geltenden Abwassergebühren müssen nicht erhöht werden. In den Jahren 2018 bis 2020 bleibt es bei der bisherigen Einleitungsgebühr von 1,48 Euro pro Kubikmeter bezogenen Frischwassers. Und für einen durchschnittlichen Hauswasserzähler ist weiterhin eine Grundgebühr von 60,00 Euro jährlich zu entrichten. Ebenso unverändert bleibt die Niederschlagswassergebühr mit einem Betrag von 0,62 Euro je Quadratmeter. 

Insgesamt geben die Stadtwerke pro Jahr im Schnitt fast zwei Millionen Euro für eine ordnungsgemäße Abwasserbeseitigung aus. 

Infos kompakt: 

Wasserversorgung: 

Gebühr pro Kubikmeter Wasser bislang: 1,17 Euro netto. 

Preis ab 1. Januar 2018: 1,35 Euro netto. 

Grundgebühr: unverändert 72,00 Euro pro Jahr (für einen durchschnittlichen Hauswasserzähler)

Rechtliche Grundlage: Die Gebühren dürfen stets nur für einen bestimmten Zeitraum kalkuliert werden, längstens für vier Jahre. In Burglengenfeld wurde – wie bislang auch – von den Stadtwerken ein Kalkulationszeitraum von drei Jahren gewählt. Die neuen Gebühren gelten also bis einschließlich 2020. 

Gesamtausgaben der SWB für die Wasserversorgung: durchschnittlich 1,34 Millionen Euro pro Jahr.

Beispiel-Rechnung: Künftig sind 18 Cent mehr je 1.000 Liter Wasser zu bezahlen. Bei einem Vier-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Wasserverbrauch von 150 Kubikmetern führt dies zu einem jährlichen Mehraufwand von 27 Euro. Also monatlich 2,25 Euro mehr für das wertvolle Gut Wasser.

Abwasserbeseitigung: 

Gebühr pro Kubikmeter bezogenen Frischwassers: unverändert 1,48 Euro netto.

Grundgebühr für einen durchschnittlichen Hauswasserzähler: unverändert 60,00 Euro pro Jahr.

Niederschlagswassergebühr: unverändert  0,62 Euro je Quadratmeter. 

Rechtliche Grundlage: Die Gebühren dürfen stets nur für einen bestimmten Zeitraum kalkuliert werden, längstens für vier Jahre. In Burglengenfeld wurde – wie bislang auch – von den Stadtwerken ein Kalkulationszeitraum von drei Jahren gewählt. Die Gebühren gelten also bis einschließlich 2020. 

Gesamtausgaben der SWB für die Abwasserbeseitigung: durchschnittlich fast zwei Millionen Euro pro Jahr. 

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