26.11.2018

Gesamtenergiekonzept für die Kläranlage Burglengenfeld

Für die Kläranlage wird ein detailliertes Energiekonzept erstellt.

Für die Kläranlage wird ein detailliertes Energiekonzept erstellt.

Das Institut für Energietechnik (IfE) an der Ostbayerischen Technischen Hochschule in Amberg hat im Rahmen eines Gesamtenergiekonzeptes die Energieversorgung der Kläranlage in der Stadt Burglengenfeld untersucht.

Die Stadtwerke Burglengenfeld betreiben in ihrer Kläranlage zwei Klärgas-Blockheizkraftwerke (BHKW) mit einer elektrischen Leistung von jeweils 42 kW und einer thermischen Leistung von rund 55 kW. Die Anlage entspricht mit mehr als 50.000 Betriebsstunden nicht mehr dem Stand der Technik und wurde vor über zehn Jahren nach den damals geltenden Anforderungen dimensioniert. Die anstehende Generalüberholung, zunehmende Störungen sowie der abnehmende Wirkungsgrad der Anlage machen deutlich, dass sie nicht mehr dem Stand der Zeit entspricht.

Erstellung eines detaillierten Energiekonzeptes

Dies ist der Anlass zur Erstellung eines detaillierten Energiekonzeptes. Dieses kalkuliert den künftigen elektrischen und thermischen Energiebedarf der Kläranlage aus den vergangenen Stromlastgängen vom Energieversorger und der benötigten Wärme unter Berücksichtigung der bisherigen Anlagenwirkungsgrade. Ein neu dimensioniertes BHKW soll hocheffizient anhand des realen Klärgasanfalls mit maximaler Eigenstromnutzung im Strommarkt 2.0 wirtschaftlich optimal eingebunden werden. Dabei sollte insbesondere ein hoher Eigenstromnutzungsgrad erreicht werden. Die Kläranlage soll auch bei einer Unterbrechung der Stromversorgung aus dem öffentlichen Netz einen Notbetrieb aufrechterhalten können. Die erforderliche Netzersatzleistung muss bei der Auslegung des BHKW-Moduls berücksichtigt werden.

Die verschärften Grenzwerte der Abgasemissionen nach TA-Luft bringen weitere Hürden mit sich. Neue Stromerzeugungsanlagen dürfen ausschließlich mit Oxidationskatalysator betrieben werden. Der Schwefelanteil im Klärgas muss dafür zwingend reduziert werden, da der Schwefel den Katalysator schädigen würde. Die Filtration des Klärgases erfolgt in verschiedenen Stufen, ein Aktivkohlefilter direkt vor dem BHKW reduziert den restlichen Schwefel und sorgt für eine sichere Betriebsweise. 

Potential für weitere Photovoltaikanlagen?

Vor dem Hintergrund einer nachhaltigen Energieversorgung wird das vorhandene Potential zur Installation weiterer Photovoltaikanlagen auf den vorhandenen Betriebsgebäuden der Kläranlage und weiterer öffentlicher Gebäude in der Stadt Burglengenfeld untersucht und in einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung mit maximaler Eigenstromnutzung detailliert dargestellt. Die erarbeiteten Energieversorgungskonzepte werden hinsichtlich potentieller Fördermöglichkeiten geprüft und in einer Vollkostenrechnung dargestellt.

Das Gesamtergebnis stellt den wirtschaftlich und ökologisch optimalen Weg einer künftigen Strom- und Wärmeversorgung für die Kläranlage dar. Dabei stehen nicht nur die Investitionskosten, sondern vielmehr die Vollkosten für die Stadtwerke Burglengenfeld im Fokus. Das Energiekonzept wurde durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie gefördert.

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