30.03.2019

Druckbehälter schweben durch den Wald

Millimeterarbeit im Raffa: Zwei jeweils 10,4 Tonnen schwere Druckbehälter wurden von zwei Mobilkränen ins Bauwerk der Aktivkohleanlage eingesetzt.

Millimeterarbeit im Raffa: Zwei jeweils 10,4 Tonnen schwere Druckbehälter wurden von zwei Mobilkränen ins Bauwerk der Aktivkohleanlage eingesetzt.

Tanz der Kräne im Raffa: Zwei jeweils 10,4 Tonnen schwere Druckbehälter schwebten am Donnerstag im wahrsten Sinne des Wortes durch den Wald. Damit wurden nach der Winterpause die Arbeiten zum Bau der Aktivkohleanlage wieder aufgenommen. Rund 1,2 Millionen Euro investieren die Stadtwerke (SWB) in diese Maßnahme zum nachhaltigen Schutz des Trinkwassers.

Reichlich Fingerspitzengefühl brauchten die Kranführer einer Wackersdorfer Spezialfirma, um die beiden tonnenschweren und jeweils knapp sieben Meter hohen Druckbehälter vom Tieflader in das neue Bauwerk zu bringen. „Durchaus beeindruckende Millimeterarbeit“, befand Stadtwerke-Vorstand Friedrich Gluth, der mit Dipl.-Ing. (FH) Josef Hollweck, Leiter des Referats Technik der SWB, und Wassermeister Johann Reif den Fachleuten über die Schulter schaute. 

Das Bauwerk für die Aktivkohleanlage wird errichtet von der Firma Dankerl aus Willmering, die Auftragssumme beläuft sich auf rund 550.000 Euro. Weitere rund 550.000 Euro sind zu berappen für die Maschinen-Technik, beauftragt hierfür wurde die Firma Stich aus Neutraubling. Über den Winter ruhte die Baustelle; nach dem Einsetzen der beiden Druckbehälter kann nun das Gebäude geschlossen, also das Dach aufgebracht werden. Einer der weiteren Schritte ist dann die Installation der Elektro-Technik. 

Bau der Anlage ist eine Vorsorgemaßnahme

Wie mehrfach berichtet, handelt es sich bei der Anlage um einen sogenannten „Polizeifilter“, also eine reine Vorsichtsmaßnahme, die auf Anraten der Fachstellen zur Ausführung gelangt. Die Aktivkohleanlage wird nur im Bedarfsfall in Betrieb genommen, also wenn eine Beeinträchtigung der Wasserqualität vorliege. „Ein Fall, der hoffentlich nie eintreten wird“, sagte Gluth. 

Aktivkohleaufbereitungen werden in der Trinkwassergewinnung eingesetzt, um diverse unerwünschte organische Substanzen wie Pflanzenschutzmittel (Terbuthylazin, Atrazin, etc.) oder Kohlenwasserstoffe (Benzin, Diesel, etc.) aus dem Wasser zu entfernen. Die Aktivkohleaufbereitung bietet so eine Art Sicherheitsnetz, durch das eine relativ große Bandbreite von Schadstoffen vor der Abgabe an den Verbraucher aus dem Trinkwasser herausgefiltert werden kann. 

Die jetzt „eingeflogenen“ Druckbehälter werden im Bedarfsfall mit Aktivkohle befüllt.

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