15.03.2023

Sprayen erlaubt: Graffiti-Würfel in der Lindenstraße

Hier darf legal gesprayt werden: Bauhofleiter Johann Reif, Stadtwerke-Vorstand Johannes Ortner, Schreiner Gerhard Greiner und Stadtbaumeister Franz Haneder übergaben den Graffiti-Würfel seiner Bestimmung.

Hier darf legal gesprayt werden: Bauhofleiter Johann Reif, Stadtwerke-Vorstand Johannes Ortner, Schreiner Gerhard Greiner und Stadtbaumeister Franz Haneder übergaben den Graffiti-Würfel seiner Bestimmung.

Seit etwa 14 Tagen steht auf einer Grünfläche in der Lindenstraße beim Geh- und Radweg in Richtung Gymnasium ein (noch) unscheinbarer, großer Holzquader. Nun haben Stadtbaumeister Franz Haneder, Bauhofleiter Johann Reif und Stadtwerke-Vorstand Johannes Ortner das Geheimnis gelüftet – und selbst die Spraydose gezückt. „Es war der Wunsch vieler Jugendlicher, einen `Graffitiwürfel` wie ehemals im früheren Skaterpark vorhanden, zu haben“ betonte Haneder.

Das frühere Objekt von einst war aufgrund seines Zustands abgebaut worden und stellte eine Unfallgefahr dar; der Standort indes wurde als Gewerbefläche entwickelt. Eine schnelle Neuauflage scheiterte dann an den Regularien während der Corona-Pandemie. Jetzt endlich steht ein neuer Würfel und dieser ist ab sofort auch ganz offiziell zum Besprühen frei gegeben. 

Nun haben die Schreiner des Bauhofes, federführend Gerhard Greiner, einen solchen, natürlich wetterbeständigen Würfel neu gebaut und in der Lindenstraße aufgestellt. Der zwei Meter hohe Quader, bestehend aus Fichtenholz, hat eine Kantenlänge von 2,5 mal 2,5 Metern, für die Konstruktion benötigten die Profis vom Bauhof rund 50 Arbeitsstunden.  „Rangetraut hat sich daran bisher noch keiner“, ist das bisherige Fazit von Bauhofleiter Johann Reif. Möglicherweise werde der Graffitiwürfel bislang für etwas anderes gehalten, möglicherweise sei die bisherige Witterung für Sprayer zu kühl gewesen. Offiziell ist das Objekt nun seiner Bestimmung übergeben worden. 

Stadtwerke-Vorstand Johannes Ortner griff also kurzerhand selbst zur Dose, um schon mal einen „Tag“ – das bedeutet in der Sprayersprache so viel wie eine Signatur – zu setzen. „Ich bin schon sehr gespannt auf viele weitere kreativen Ideen“, so Ortner. Jeder dürfe sich hier verewigen – und zwar völlig legal. Das einzige Risiko für Sprayer sei, dass ein Kunstwerk möglicherweise schon innerhalb eines Tages übermalt werde oder aber monatelang bestehen bleibe. 

Zu Unrecht übrigens sind Graffiti rein als Vandalismus zu betrachten. International hat sich in den vergangenen Jahren eine kleine, aber doch hoch dotierte Street Art Szene um die besprühten Objekte entwickelt. Bestes Beispiel hier ist der Künstler „Bansky“. 

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